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Kastration von Katzen – Wann ist der richtige Zeitpunkt zur Kastration von Katzen?

Notwendigkeit der Kastration bei Katzen

Bei Katzen ist die Kastration lt. TSG erlaubt

  • Die Kastration soll hormonell bedingtes Harnmarkieren verhindern

    gilt für beide Geschlechter gleichermaßen

  • Die unkontrollierte Fortpflanzungsfähigkeit rechtzeitig verhindern

    z. T. besteht eine Kastrationspflicht der Städte und Gemeinden bei Freigängern

  • Erkrankungen des Geschlechtsapparates vermeiden

    z. B. Harnwegserkrankungen, Uteruserkrankungen (Metropathien) wie Hydro- und Mucometra sowie glandulärzystische Hyperplasie-/Pyometrakomplex

Geschlechtsspezifische Entwicklung von Katzen - Reproduktionsfähigkeit

Lebensstadien einer Katze und approximative Altersspannen

Juvenile Phase

ca. 9 Wochen bis 4-10 Monate

Adulte Phase/Seniorenphase

ab Pubertät

 

Ab 3 ½ Monaten steigt der Testosteronspiegel, die Spermatogenes beginnt mit etwa 5 Monaten, die sexuelle Reife wird bei Katern normalerweise mit 9-12 Monaten erreicht.

In Abhängigkeit vom Geburtszeitpunkt und Umwelteinflüssen, werden Kätzinnen üblicherweise mit 5-9 Monaten (Streuung 3,5-18 Monate) rollig bzw. pupertär, d.h. es wird die sexuelle Reproduktion möglich.

Wann ist hier der optimale Zeitpunkt für die Kastration?

In aller Regel ist eine Kastration zwischen den 5-6 Lebensmonat bei den Katzen ausreichend.

Bei Einzelhaltung von Katzen kann die Kastration solange hinausgezögert werden, bis sich die typischen sexuell motivierten Verhaltensweisen einstellen.

Entscheidungskriterien:

  • Der Kastrationszeitpunkt kann/muss individuell und geschlechtsspezifisch abgewogen werden

  • Die Lebensumstände sollten berücksichtigt werden (frei lebende Katzen, Mehrkatzenhaushalt, Verantwortungsbewusstsein der Tierbesitzer)

  • ggf. sollte auch die Rasse berücksichtig werden (Slipped Capital Femoral Epiphysis)

Auswirkungen des Zeitpunktes auf die Art des chirurgischen Eingriffs:

Üblicherweise wird bei juvenilen Kätzinnen eine Ovariektomie (Entfernung der Eierstöcke) durchgeführt, besteht bei adulten Tieren bereits eine Uteruserkrankung (Metropathie), so ist die Ovariohysterektomie (Entfernung der Eierstöcke und des Uterus) die empfohlene Behandlung.
Bei Katern werden immer beide Hoden entfernt, unabhängig von deren Lage.

Auswirkungen der Kastration und des Kastrationszeitpunktes auf die Lebenserwartung und Folgeerkrankungen

Die Kastration bei Katzen hat deutlich weniger Nebenwirkungen als bei Hunden. Je früher die Kastration stattfindet – zwischen 4. und 7. Monat –, desto größer ist die Chance, dass die kastrierte Kätzin keine Mammatumore* entwickelt. Zudem steigt das Risiko einer Glandulär-zystische Hyperplasie (GzH) mit zunehmendem Alter bei Kätzinnen.

Die Überlebenszeit von kastrierten Kätzinnen (Freigang) ist im Durchschnitt um 1 Jahr höher und die von kastrierten Katern um 4 Jahre. Es sind die innerartlichen Aggressionen und Territorialkämpfe, verbunden mit Traumata und Stress, die bei kastrierten Tieren deutlich zurückgehen. Infolgedessen sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, sich an einer der typischen Katzenviruserkrankungen zu infizieren und zu sterben.

*Eine Kastration nach dem 2. Lebensjahr hat keinen präventiven Effekt auf die Entstehung maligner feliner Mammatumoren

Eine Kastration führt zu einem verspäteten Wachstumsfugenschluss. Das führt idR. zu keinen Beeinträchtigungen. Ätiologisch wird ein Zusammenhang bei kastrierten (übergewichtigen) Katern zur Dislokation der proximalen Femurepiphysenfuge und/oder eine metaphysäre Osteopathy des Femurhalses (Slipped Capital Femoral Epiphysis) vermutet.

Verglichen mit der Kastration vor der Pubertät und einer später erfolgten Kastration, konnte bezüglich Häufigkeit der unteren Harnwegserkrankungen kein Unterschied gefunden werden. Generell haben kastrierte Kater ein höheres Risiko eine Harnwegserkrankung (FLUTD) zu entwickeln.
Bei Katern, die im Welpenalter oder vor der Pubertät kastriert werden, bleiben Präputium und Penis klein und unreif, häufig kann der Penis nicht ausgeschachtet werden. Bei im Welpenalter kastrierten Kätzinnen weist die präpelvische Urethra einen kleineren Durchmesser als die intakter Kätzinnen auf.

Nach der Kastration kommt es zu einer Umstellung im Stoffwechsel und zur Gewichtszunahme. Übergewicht (Obesitas) ist allerdings keine zwingende Folge der Kastration. Einfache Maßnahmen wie Futterumstellung und Aktivitätssteigerung können die Entstehung von Obesitas (und damit verbundene Folgeerkrankungen) verhindern.
Die Zunahme des Körpergewichts nach Kastration scheint die Folge einer gesteigerten Futteraufnahme zu sein.

Fazit

Eine Kastration in der juvenilen Phase (Welpenalter), d.h. vor der Pubertät führt weder zu nachteiligem Verhalten noch zu einer höheren Krankheitsrate und kann deshalb beim Kater und bei der Kätzin empfohlen werden.

Die Kastration ist eine geeignete Maßnahme sexuell bedingtes Harnmarkieren und ungewollte Vermehrung zu behandeln.*

*Harnmarkieren kann weiterhin auftreten, da dieses Verhalten viele Ursachen hat

Tags: Kastration

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