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Zecken - Prävention zeckenübertragener Erkrankungen

Auwaldzecke (Dermacentor), die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) und der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus)

Der Zeckenbefall wird bei bei Hunden und Katzen häufig beobachtet.

Allgemeines

Es gibt zahlreiche Zeckenarten, die aufgrund ihres Körperbaus und ihrer biologischen Besonderheiten in zwei Typen eingeteilt werden:

  • Lederzecken

  • Schildzecken

In Deutschland sind etwa 20 der weltweit ca. 800 Arten heimisch.

Der Holzbock (Ixodes ricinus) und die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) sind die häufigsten Schildzecken die in Mitteleuropa vorkommen.

Zecken sind generell schlechte Krankheitsüberträger, dennoch können sie Bakterien (Borrelien), Viren (FSME) und Einzeller (u. a. Anaplasmen, Babesien und Rikettsien) übertragen, insbesondere bei hoher Befallsstärke ist die Gefahr groß.

Info:
Hunde können nicht an FSME erkranken.

Zeckenbiologie

Zecken verbringen den größten Teil ihres Lebens außerhalb ihres Wirtes. Auch Zecken sind an geeignete Lebensräume gebunden, bevorzugt werden warme Temperaturen, wobei Trockenheit gemieden wird. Hieraus erklärt sich das regional unterschiedliche Vorkommen von Zecken. Zeckenzeit ist von Ende April bis Oktober.

Zecken durchlaufen vier Entwicklungsstadien:

l. Adulte Zecke

Sie gelangen durch Abstreifen von Gräsern oder Zweigen auf ihre Wirte, anschließend kriechen sie zu einer geeigneten Körperstelle mit möglichst weicher dünner Haut und beißen sich fest. Wenn sie sich sicher verankert haben, beginnen sie Gewebsflüssigkeit und Blut zu saugen. Erst wenn sie sich vollgesaugt haben - die Weibchen können bis zum 100fachen des eigenen Körpergewichtes aufnehmen - lassen sie sich zu Boden fallen, legen bis zu 5000 Eier ab und sterben dann. 

ll. Ei

Aus den Eiern schlüpfen im Freien die nur etwa 0,5 mm großen Zeckenlarven. 

lll. Larven

Sie saugen vorzugsweise an Kleinnagern (z.B. Waldmäusen).

lV. Nymphen

Sie sind etwa 1 mm groß und können auf verschieden Wirten angetroffen werden. Aus ihnen entwickeln sich später wenn sie sich vollgesogen haben die adulten Zecken.

Klinische Symptome

An den befallenen Stellen können sich Geschwüre oder entzündliche Granulome (Knötchen) entwickeln, besonders, wenn die Zecken unsachgemäß entfernt wurden.

Zecken übertragen in erster Linie Borreliose, Anaplasmen, sowie Babesiose ("Hundemalaria") und die damit verbundenen Krankheitsymptome.

Diagnose

Die Zecken sind im allgemeinen gut zu erkennen. Zecken saugen sich besonders häufig an bestimmten Körperregionen wie Nacken, Gesicht und Ohren fest.

Zoonoserisiken

Zecken übertragen in erster Linie Borreliose, die mit dem Speichel auf den Menschen übertragen wird, sowie die Hirnhautentzündung (FSME).

Behandlungsmöglichkeiten

Eine Pinzette, bzw. eine Zeckenzange/entferner ist das richtige Instrument, um eine Zecke fachgerecht zu entfernen. Sie sollte schmale Enden haben, die nicht zu scharf sind. Damit greift man die Zecke nahe der Hautoberfläche, also an ihrem Kopf. Ziehen Sie die Zecke langsam, aber gleichmäßig aus der Haut.

Die Zecke sollte nie am vollgesogenen Körper gefasst werden, denn dabei wird sie gequetscht und der "Inhalt" in den Wirt gedrückt. Scharfe Pinzetten können dazu führen, dass Teile des Kopfes oder des Rüssels abreißen und in der Wunde verbleiben, dies kann zu Entzündungen führen. 

Auf gar keinen Fall sollte man die Zecke mit Öl oder Klebstoff beträufeln.

Für eine effektive Zeckenkämpfung sollten geeignete Präparate ausgewählt werden, denn Produkte die gegen Flöhe wirken, müssen nicht notwendigerweise auch gegen Zecken wirksam sein.

Es stehen eine Reihe von Präparaten verschiedener Hersteller zur Abwehr und Abtötung der Zecken zur Verfügung:

  • Halsbänder

    wenig geeignet - z.T. schlechte Wirkung, direkter Kontakt mit dem Gift

  • Spot-on-Verfahren

    besonders gut geeignet - Depot-Wirkung (ca. einen Monat), einfach anwendbar, wenig belastend

  • Tabletten

    interessant für Tiere, die Spot-on Produkte nicht vertragen - Depot-Wirkung (ca. ein bis drei Monate je nach Produkt)

Prophylaxe/Schutzmaßnamen

Es ist von essentieller Bedeutung, dass Sie das Fell und die Haut Ihres Hundes regelmäßig nach Zecken absuchen.

Der sicherste Schutz ist der Einsatz von zeckenabwehrende (Repellents) und zeckenabtötenden (Akarizide) Wirkstoffen oder Medikamenten.

Für die prophylaktische Anwendung bei Hunden eignen sich am besten Wirkstoffe die im Spot-on-Verfahren eingesetzt werden können, sie werden einfach auf die Haut des Tieres  aufgetragen. Sie bieten den Vorteil, dass sie eine länger anhaltende Depot-Wirkung entfalten und nur in monatlichen Abständen verabreicht werden müssen.

Eine bewährte Spot-on-Formulierung mit dualem Wirkstoffprinzip enthält neben dem bekannten Permethrin zusätzlich Imidacloprid, das eine sehr hohe Affinität zu nicotinergen Acetylcholinrezeptoren im ZNS von Flöhen aufweist, wodurch nach Kontakt mit diesem Paralyse und Tod der Insekten auftreten. Neben synergistischen Effekten des Permethrins ist vor allem dessen repellierende Eigenschaft wichtig, um den Hund vor Zecken zu schützen.

Achtung:
Permethrinhaltige Präparate sind für Katzen giftig! Es kommt leider immer wieder zu schweren Vergiftungen und Todesfällen, weil wenig fachkundige Apotheker diese Produkte an Katzenhalter abgeben.

Tierärzte sind die einzigen dafür ausgebildeten sind, und über Beratungskompetenz in Sachen Tierarznei verfügen, also fragen Sie bitte nicht Ihren Arzt oder Apotheker sondern gleich Ihre Tierärzte…!

Tags: Zecken

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