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Milztumore beim Hund

Tumoren der Milz werden beim Hund deutlich öfter angetroffen als bei der Katze. Meist handelt es sich um Notfälle, wenn der Tumor rupturiert („durchgebrochen“) ist und in den Bauch blutet. Die Tiere werden dann mit einem verminderten Allgemeinbefinden, blassen Schleimhäuten und einem immer kugeliger werdenden Bauch vorstellig. In manchen Fällen werden diese auch bei einem Routinecheck (wenn in diesem Zusammenhang ein Ultraschall gemacht wird) oder als Nebenbefund bei der Untersuchung eines anderen Krankheitsbildes erhoben. Dann kann eine Entfernung geplant erfolgen.

Symptome

Die Symptome sind sehr vielfältig und in Frühstadien selten, Anzeichen für einen Milztumor können sein:

  • Atemnot

  • Erbrechen

  • (Bauch-)Schmerzen

  • Apathie

  • Verändertes Ruhe- und Liegeverhalten

  • blasse Schleimhäute

  • stark angeschwollener Bauch

Diagnose

In einigen Fällen geben schon Blutuntersuchungen erste Hinweise auf eine mögliche Veränderung der Milz und sollten Anlass zu weiterführenden Diagnostik sein.

Auch im Röntgen können erste Hinweise auf einen Milztumor gegeben sein. Die endgültige Diagnose wird aber mittels Ultraschall gestellt, hier können auch die anderen Bauchorgane (allen voran Leber und Nieren) auf Metastasen untersucht werden. Aufgrund der hohen Metastasierungsrate maligner Tumoren ist es außerdem wichtig, die Lunge auf Metastasen zu untersuchen und idealerweise auch das Herz.

Vor der Operation ist es oft schwierig herauszufinden um welchen Tumor es sich handelt, da Punktionen oder Feinnadelaspirationen (FNA) der Milz aufgrund der guten Durchblutung oftmals nicht diagnostisch sind und Biopsien aufgrund des Blutungsrisikos nicht durchgeführt werden sollten.

Wenn es sich nicht um solide Knoten sondern um generalisierte Gewebsveränderungen der Milz handelt wie beispielsweise bei Lymphomen oder Mastzelltumoren kann eine Punktion zur Diagnosefindung durchgeführt werden.

Pathogenese

Tumoren der Milz können sich als solide lokalisierte Knoten oder als diffuse Durchsetzung des gesamten Organs zeigen. Weiteres können solchen Tumoren verschiedenste Ursprungsgewebe zugrunde liegen (Blutgefäße, lymphatisches Gewebe, glatte Muskulatur, Bindegewebe).

Zirka 2/3 der Milzveränderungen sind beim Hund neoplastisch bedingt. Davon sind jedoch weiter 2/3 maligne (bösartig). Der häufigste bösartige Tumor in diesem Zusammenhang ist das Hämangiosarkom.

Das Hämangiosarkom ist ein bösartiger Tumor, der von den Blutgefäßen ausgeht. Prinzipiell kann ein Hämangiosarkom überall im Körper entstehen (rechter Vorhof des Herzens, Leber, Haut, Muskulatur). Da dieser Tumor in der Lage ist sehr rasch zu streuen, ist es manchmal schwierig herauszufinden, welche die Primärlokalisation war.

Weitere bösartige Milzveränderungen sind:

  • Sarkome (Bindegewebstumore)

  • Lymphome (Lymphdrüsentumore)

  • Blastome (krankhafte Neubildung von Gewebe)

  • Adenokarzinome (Tumor im Drüsengewebe)

Behandlungsmöglichkeiten

Wenn Patienten mit aktiv blutenden und/oder rupturierten („durchgebrochenen“) Tumoren an der Milz vorgestellt werden, ist schnelles Handeln wichtig. Nach initialer Kreislaufstabilisierung (unter Umständen ist eine Bluttransfusion notwendig) sollte der Milztumor so rasch als möglich chirurgisch entfernt werden um ein innerliches Verbluten zu verhindern. In der tierärztlichen Praxis ist die chirurgische Entfernung der Milz (Splenektomie) ein Routineeingriff mit einer niedrigen Komplikationsrate.

Zum Zeitpunkt der Diagnose liegen leider auch schon öfter Metastasen vor, weshalb ein Staging vor einer etwaigen Operation wichtig ist, da dieses über die therapeutischen Möglichkeiten und Prognose entscheidet.

Operationstechnik in unserer Praxis

In unserer Praxis findet die Splenektomie mit fortschrittlicher bipolarer Gefäßversiegelung statt, diese Technik ermöglicht uns eine extrem kurze Operationsdauer und mindert somit das auch Narkoserisiko.

Prognose

Die Prognose einer erfolgreichen Behandlung von Zubildungen an der Milz ist stark von der Art der Veränderung und des Allgemeinzustandes des Tieres abhängig.

Bei Vorliegen eines bösartigen Tumors, kann eine im Anschluss an die Operation durchgeführte Chemotherapie* die Überlebenszeit mitunter deutlich verlängern. Bei gutartigen Zubildungen ist mit einer Operation das Problem i.d.R. vollständig behoben.

Liegen bereits schon Metastasen vor, verschlechtert sich die Prognose deutlich.

* eine längere Lebenserwartung mit einer palliativen Chemotherapie nach Operation ist umstritten.


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